Für unsere Produkte arbeiten wir mit mehreren Illustratorinnen zusammen, die uns für das Design zur Seite stehen. Jede unserer Partnerinnen ist dabei auf ihre eigene Weise einzigartig und wir sind stolz darauf, über die Jahre ein solch tolles Netzwerk geschaffen zu haben. Um euch einen Einblick in die Arbeit unserer Illustratorinnen zu geben, beantworten Lenja, Jenny, Mona, Karin und Anna für euch in einer Interviewreihe einige Fragen.
Die Interviews erscheinen in der Reihenfolge, in der die Illustratorinnen zu uns gestoßen sind. Viel Spaß beim Lesen!
Unsere Illustratorin Karin lebt in Berlin und hat bereits als Kind gerne gezeichnet und gemalt. Nach einem Grafikdesign-Studium konnte sie sich ganz in diesem Bereich verwirklichen und ist nun auch Teil der nuukk-Familie.
Hallo, liebe Karin. Danke, dass du uns einige Fragen beantworten wirst! Fangen wir doch gleich an. Wie würdest du denn deinen eigenen Stil beschreiben?
Fängt ja schon mal gut an. 😉 Hmm…Ich arbeite gerne reduziert, mit dem Blick für das Detail. Ich sehe auch im Alltag oft die kleinen Details und Absurditäten und erfreu mich daran.
Wie hast du diesen eigenen Stil gefunden?
Das passiert nicht von heute auf morgen, ich habe auch keine bewusste Entscheidung getroffen, und mich auf einen Stil festgelegt. Ich mache vor allem, bei meinen freien Arbeiten (meinen selbst gewählten Themen) das, worauf ich Lust habe. Oft ist es das, was mir begegnet. Zum Beispiel, wenn ich am Meer war, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich danach in meinem Skizzenbuch Nordseetiere zeichne. Oft auch mit dem Blick für die etwas weniger Gesehenen. Im Skizzenbuch wartet seit den Sommerferien eine Flunder (das ist ein sehr platter Fisch), der braucht auf jeden Fall noch eine Portion Aufmerksamkeit und Liebe. Ich glaube, was meinen reduzierten Stil vielleicht ein wenig ausmacht, ist der eher grafische Blick, den ich durch mein Studium der visuellen Kommunikation antrainiert habe.
Hast du eine bestimmte Mission oder Vision, die du mit deinen Illustrationen und deinem Shop verfolgst?
Ich mag es nicht, wenn Design oder Illustration Klischees bedient. Eine Sortierung nach „für Mädchen“ und „für Jungs“ hat mich selbst schon als Kind genervt. Ich fand die „Jungssachen“ oft auch cool und hatte schon immer einen großen Drang nach „das kann ich auch“. Als ich dann Mutter einer Tochter werden durfte, hat das diese Einstellung nochmal aktiviert und getriggert. Da habe ich bewusst gemerkt, dass wir auch im Jahr 2021 immer noch nicht weiter sind. Sondern eher im Gegenteil: Es gibt so absurde Dinge zu kaufen, wie Mädchenwasser, das ist rosa eingefärbtes Wasser – ich meine…?! Daher habe ich beim Zeichnen oft im Hinterkopf, keine Schubladen zu bedienen. Jeder mag gern das, was er mag, jeder ist so, wie er ist.
Was sind die größten Ups und Downs beim Illustrieren bzw. bei der Arbeit als Illustratorin?
Ich mag es auf jeden Fall, selbstbestimmt und frei zu arbeiten. Ich probiere auch gerne Neues aus, daher sind Fleißarbeiten eher nicht so meins. Mich motiviert es außerdem, für nette Menschen und „gute Sachen“ zu arbeiten; Themen zu bearbeiten, die mir am Herz liegen. Ich möchte die Aufmerksamkeit und den Blick auf Themen lenken, die gar nicht genug Liebe bekommen können.
Hatte die Pandemie eine Auswirkung auf deine Auftragslage?
Ich habe das Glück, dass sich die Pandemie bei mir nicht bemerkbar gemacht hat. Ich musste eher Sachen absagen, da ja die Kinder auch daheim waren. Ich habe eine Halbtagsstelle als Illustratorin in Festanstellung – ein großes Privileg, dessen ich mir bewusst bin.
Zeichnest du aus dem Kopf heraus oder mit einer Vorlage?
Eine Mischung aus allem. Das Internet zum Beispiel ist eine große Fundgrube und Inspiration, wie die Plattformen Pinterest oder Instagram… da reicht manchmal eine Form oder Farbstimmung, die ich sehe, und ich bekomme direkt Lust, auch was zu machen. Manchmal hilft es auch mal aus dem Kopf zu malen, um etwas naiver ans Motiv zu gehen.
Woher nimmst du deine Inspiration sonst noch?
Vor allem aus meinem Alltag: Ich verarbeite, was ich sehe, beobachte, was mich bewegt. Das ist sozusagen meine eigene Maltherapie.
Wolltest du schon immer Illustratorin werden?
Malen hat mich schon immer sehr zufrieden gemacht. Es gehört zu den Dingen, für die ich sehr früh Aufmerksamkeit bekommen habe. Das war ein guter Weg, um gesehen zu werden und Feedback zu bekommen.
Warst du schon mal / bist du angestellt oder selbständig?
Ich bin 50/50, also halb angestellt und halb frei. Das gibt mir die Freiheit, in der Selbstständigkeit wirklich nur Dinge zu machen, die ich mag. Meine Grundsicherung kommt über den Halbtagsjob rein. Und den würde ich jetzt auch nicht als Brotjob bezeichnen, sondern als Bereicherung, in einem tollen Team für eine gute Sache. Ich illustriere dort zum Beispiel viel über Themen wie Garten, Gemüse und Kinder.
Welchen Tipp kannst du all denen geben, die sich gerne als Illustrator*in / mit einem Label selbständig machen möchten?
Einfach machen, sich trauen. Man bereut eher immer die Dinge, die man nicht tut. Für mich war es ein guter „Move“, mich nach meiner zweiten Elternzeit, mit einer Poster- und Postkartenserie „Mit ohne Rosa“ zurück zu melden. So hab ich zum einen Postkarten und Poster verkauft und zum anderen hat es automatisch meine Kaltakquise ersetzt und mir den ein oder anderen Job über diesen Weg auf den Tisch geholt.
Danke, liebe Karin, für den Einblick in deine Arbeit. Es ist schön, dass du Teil von nuukk bist!
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